Wasserarbeit

Bericht über ein Wasserarbeitswochenende

 

von Melanie Maurer mit Floyd & Jorys de l´ami des chevaux :-)

 

Am Donnerstag ging es früh morgens los in Richtung Süden. Unsere Reisegruppe bestand aus 3 Zweibeinern und den 3 Vierbeinern Floyd, Jorys und um mal Prüfungsluft zu schnuppern Joker de l´ami des chevaux. Das Ziel war Mainflingen, hier wollten wir am Wochenende zur DVG Bundessiegerprüfung und dem FAC (Fishing Admirals Cup) antreten. Seitdem wir 2019 mit der Wasserarbeit angefangen haben, haben wir dieses Highlight immer als tollen Saisonabschluss genutzt.

 

Spontan habe ich Jorys und mich zur Begleithundeprüfung angemeldet, die freitags auch auf dem Campingplatz/Prüfungsgelände stattfinden sollte. Was für eine Aufregung, die BH direkt am Wasser zu laufen, schließlich ist Jorys, wenn er Wasser sieht nicht mehr zu halten – aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. Den Unterordnungsteil hatten wir geschafft und konnten entspannt zum Straßenteil gehen. Hier hat er sich vorbildlich verhalten, egal ob Radfahrer, Jogger, Autos, Einkaufswagen oder andere Hunde. Als wir zurück zum Campingplatz kamen, wartete eine weitere Überraschung auf uns – Jutta Middendorf-Gräfe mit drei ihrer Mädels Florence, Iola und Jeanne de l´ami des chevaus kamen zu Besuch. Im Handumdrehen wurden sie mit den, für die anderen Teilnehmern „fremden“ Hunden, in die Prüfung integriert. Alle Hunden haben sich toll verhalten und die Prüflinge waren stolz auf ihre Vierbeiner. Anschließend fand noch die Siegerehrung statt und die erste Prüfung des Wochenendes war bestanden. Nun kann Jorys auch in seiner 2. Sportart durchstarten – Mantrainling.

 

Wir haben dann gemeinsam mit unserer Wasserarbeitsgruppe, den Schweriner Seehunden, Jutta und ihrem Mann den Abend entspannt ausklingen lassen.

 

Samstagmorgen hieß es dann früh aufstehen und uns auf den Weg vom Hotel zum Prüfungsgelände der Bundessiegerprüfung nach Mainflingen zu machen. Die Teilnehmer konnten sich ab 8:00 Uhr für die Prüfungen melden. Nachdem wir zum Chipablesen waren und die Papiere geholt hatten, konnten wir uns ums Frühstück kümmern und noch eine kleine Runde spazieren gehen. Dann hieß es auch schon fertig machen für die Prüfungen, was in der Wasserarbeit bedeutet, der Zweibeiner ab in den Neoprenanzug und die Hunde in das Wasserarbeitsgeschirr. Dieses besteht aus diversen Griffen, die benötigt werden, um dem Hund aus dem Wasser ins Boot zu helfen. Dazu hat das Geschirr noch 2 Gummiringe, an denen sich die ertrinkenden Personen festhalten können.

 

Zuerst war Floyd am Start. Er startete im C-Diplom. Hier werden die folgenden Prüfungen abgefragt:

 

C1: Bringen eines Rettungsringes zu einem Ertrinkenden, der Hund startet vom Land.

Floyd bekommt hier von mir am Land das Seil eines Rettungsringes angereicht und schwimmt dann damit ca. 25m zu der ertrinkenden Person, die vorher aus dem Boot gefallen ist. An der Person angekommen, umrundet Floyd diese und der Ertrinkende hängt sich an den Ring und lässt sich von Floyd an Land ziehen.

 

C2: Apportieren eines Paddels, der Hund startet vom Boot.

Bei der Übung fahren wir gemeinsam mit einem Helfer, dem Leistungsrichter und dem Bootsführer ca. 25m raus. Hier wird das Paddel aus dem Boot fallen gelassen und das Boot fährt noch etwa 10m weiter. Floyd springt nun auf Kommando aus dem Boot, schwimmt zum Paddel und bringt es zum Boot zurück. Am Boot angekommen, nehme ich ihm das Paddel ab und helfe ihm ins Boot.

 

C3: Treibendes Boot ziehen über eine Distanz von 25m, der Hund startet an Land.

Das Boot fährt ca. 25m raus und ein Seil wird aus dem Boot ins Wasser gehängt. Dann verstecken sich alle Helfer im Boot, indem sie sich flach hinlegen, Floyd bekommt das Startkommando und schwimmt zu dem treibenden Boot, um das Seil zu suchen. Dieses nimmt er dann auf und zieht das Boot zurück zum Land.

 

C4: Bergen eines Ertrinkenden über eine Distanz von 25m, Hund startet an Land.

Das Boot fährt ca. 25m raus und ein Helfer „fällt“ aus dem Boot und imitiert eine ertrinkende Person. Nachdem Floyd das Kommando zum Starten bekommt, schwimmt er zu der Person, umrundet diese, der Ertrinkende hält sich an den Ringen am Wasserarbeitsgeschirr fest und lässt sich von Floyd an Land ziehen.

 

C5: Bergen einer regungslosen liegenden Person, der Hund startet vom Boot.

Wir fahren wieder auf ca. 25m mit dem Boot raus und der Helfer „fällt“ aus dem Boot. Das Boot fährt noch etwas weiter und wird dann zum Stehen gebracht. Der Helfer treibt nun „leblos“ auf dem Wasser. Floyd startet auf mein Kommando hin mit einem Sprung aus dem Boot Richtung leblose Person und sollte diese dann am Arm zurück zum Boot bringen. Diese Übung musste wiederholt werden, weil er die Person nicht gleich gedreht bekommen hat und die Übung dann abgebrochen hat. Die abgebrochene Übung wurde wiederholt und Floyd meisterte sie dieses Mal. Als er bei der Person angekommen ist, nimmt er den Arm kurz über dem Handgelenk und bringt die Person so zum Boot. Hier lässt er auf Kommando den Arm aus und der Person wird von einem Helfer ins Boot geholfen. Ich helfe Floyd ins Boot.

 

Dies war die letzte Übung und das C-Diplom war bestanden. Die Punkte haben wir dann später bei der Siegerehrung erhalten: 218 von 250 möglichen Punkten – Platz 2. Obwohl wir die 5. Übung wiederholen mussten, haben wir uns dennoch den 2. Platz erkämpft. Das war eine tolle Überraschung.

 

Als zweiter Hund-Prüfungsteilnehmer vom A-Diplom startete Jorys in seine Prüfung. Hier werden folgende Übungen verlangt:

 

A1: Folgen an der Leine.

Nach der Begrüßung durch den Richter, der damit auch die Unbefangenheit des Hundes überprüft, musste Jorys aus der Grundstellung eine abgesteckte Strecke laufen. Am Ende muss er eine Kehrtwendung zeigen und der Weg führt zurück zum Leistungsrichter. Die Länge der Strecke sollte ca. 20m betragen. Hier in die Grundstellung und die erste Übung ist beendet.

 

A2: Tragen eines Gegenstandes mit Leine über eine Distanz von 15m.

Von einem Helfer erhalten wir unseren vorab abgegebenen Gegenstand und starten aus der Grundstellung 15m im Fuß, nach der Kehrtwende übergebe ich Jorys den Dummy und dieser sollte ihn eigentlich ruhig 15m tragen und mir auf Kommando in die Hand übergeben. Leider wurden uns einige Punkte abgezogen, da Jorys die ganze Zeit auf dem Gegenstand kaut. Das ist eine Baustelle, an der wir gewissenhaft in der Winterpause arbeiten müssen.

 

Nach der Landarbeit geht es dann endlich ans und ins Wasser.

 

A3: Surfbrett mit Leine zurückbringen, der Hund startet vom Land. Distanz 25m.

Ein Helfer fährt mit dem Surfbrett ca. 25m raus und macht sich dort bemerkbar. Jorys startet auf mein Kommando zum Surfbrett, lässt sich vom Helfer das Seil angeben und zieht das Surfbrett mit dem Helfer zurück ans Land. Jorys sollte mir das Seil in die Hand geben.

 

A4: Apportieren eines Gegenstandes über eine Distanz von 25m, einen Gegenstand vom Boot abholen, der Hund startet vom Land.

Das Boot fährt mit dem Helfer ca. 25m raus und der Helfer macht dort auf den Gegenstand aufmerksam. Nach meinem Startkommando starte Jorys zum Boot und übernimmt den vom Helfer angegebenen Gegenstand am Boot und bringt ihn ans Ufer um ihn mir dort zu übergeben.

 

A5: Apportieren eines vom Ufer geworfenen Gegenstandes ca. 20m. Der Hund startet vom Land.

Der Gegenstand wird von einem Helfer, der hinter uns steht, ins Wasser geworfen. Auf mein Kommando hin startet Jorys zu dem Dummy und bringt ihn zu mir am Ufer zurück.

 

Das A-Diplom hat Jorys mit 180 von 200 Punkten und dem 5. Platz bestanden.

 

Was für ein erfolgreicher Tag unter vielen wasserbegeisterten Freunden. Sehr gefreut habe ich mich über den Besuch von Jutta, die ihren Urlaub noch um einen Tag verlängert hat und ihre zwei Nachzuchten das erste Mal live in der Wasserarbeit gesehen hat.

 

An diesem Abend hieß es dann „nach der Prüfung ist vor der Prüfung“.

 

Sonntags ging es dann mit dem FAC weiter. Wir starteten in den gleichen Diplomen und beide Hunde haben sich von den Punkten her verbessert:

Floyd im C-Diplom 238 von 250 Punkten und dem 3. Platz und

Jorys im A-Diplom 190 von 200 Punkten und ebenfalls dem 3. Platz.

 

Leider ist die Wasserarbeitssaison auf einige Monate im Jahr begrenzt. Über den Winter trainieren wir viele Elemente an Land als Vorbereitung für das Wassersegment. Bevor die neue Saison los geht, werden die Jungs mit Aquatraining in Form gebracht. Dieses hilft um spezifische Muskelgruppen wieder zu aktivieren und um fit in die Saison zu starten.

 

Melanie Mauer

 

 

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